Franz Peter Osterseher
Weinbergsiedlung 14
A-2465 Höflein
Österreich
Mail: fpo@gmx.net

Autorenbeschreibung Fran Peterz (Pseudonym):
Geboren 1962 in Salzburg, verheiratet, eine Tochter. Beruflich bin ich im IT-Bereich unterwegs, lese sehr viel, fotografiere, interessiere mich für Wissenschaften.
Schreiben aus Faszination, aus nichts anderes als aus dem Grund, neue Welten, neue Ideen zu schaffen und dann zu entdecken, wohin die Geschichte sich bewegt. Zu begreifen, was aus dem ursprünglichen, einen, kleinen Gedanken wurde.
Am liebsten schreibe ich Geschichten mit Spannung, wo sich Vorkommnisse einbringen lassen, die zeigen, dass der Protagonist nichts ahnend in eine Situation gerät, die er oft genug mitverschuldet hat. Aber die Sache nimmt ihren Lauf und die Verstrickung ist nicht mehr aufzuhalten. Ich schreibe Thriller und Science Fiction.
Mittlerweile schreibe ich an meinem fuenften Roman, versuche jeden meiner Romane einem ganz bestimmten Sujet zu widmen.

Veroeffentlichung:
Realitaetspruefung
Books on Demand, Norderstedt
ISBN 3-8334-3898-3
Dezember 2005
Ein Thriller, der sich mit dem Begriff der Realität auseinandersetzt:
In naher Zukunft geschehen unerklärliche Phaenomene. Schiffe, Bruecken und andere Bauwerke verschwinden und tauchen wieder an anderer Stelle auf der Erde auf, Hausbloecke, Staedte und ganze Landschaften veraendern sich und werden in der Zeit verschoben. Viele Menschen sterben, Konflikte drohen.
Der FBI geht auf die Suche nach den Verursachern der spektakulaeren, aber scheinbar sinnlosen Vorkommnissen. Als die Ermittler den Verantwortlichen endlich aufgespuert haben, wird mangels einer dauerhaften Lösung des Problems eine Moeglichkeit gewaehlt, die ebenso ungewoehnlich wie riskant ist.
Bald ist nicht mehr erkennbar, wo die Realitaet beginnt und der Schein endet, saemtliche Grenzen verschieben sich. Oder ist nichts von all dem wirklich reell?

 

Textprobe ‚Realitaetspruefung’
Ich werde wach, als mir helles Licht in die Augen leuchtet. Mir ist immer noch uebel und vor meinen Augen verschwimmt alles. Ich moechte aufstehen, aber ich merke, dass meine Arme und Beine festgehalten werden. In Panik versuche ich, meine Augen zu schliessen, aber es ist mir nicht moeglich, meine Lider koennen die Augaepfel nicht bedecken. Mein Blick ist unscharf, ich kann die hell erleuchtete Umgebung nicht erkennen.
Jetzt moechte ich schreien, aber kein Ton kommt zustande. Ich versuche, meine Panik niederzukaempfen, mich auf mein Training in Bezug auf Stresssituationen zu konzentrieren. Ich schaffe es, ruhiger zu atmen und die Uebelkeit etwas zurueckzudraengen. Auch schaffe ich es, ein einigermassen scharfes Bild durch meine Augen zu erhalten. Zuerst habe ich den Eindruck, ein Foto zu betrachten, welches mit einem Fischaugenobjektiv aufgenommen wurde.
Ich starre auf eine Decke, auf der offensichtlich ein Spiegel installiert ist und sehe mich selbst in ausgestreckter Stellung auf einem Tisch liegen. Ich trage nur meinen String, sonst nichts. Meine Beine sind wie meine Arme zusammengebunden. Meine Beine sind streng nach unten, meine Arme streng nach oben gefesselt, sodass mein Koerper voellig ausgestreckt ist. Im Fischaugenblick erscheinen mein Gesicht und mein Oberkoerper riesig.
In meinen Mund ist ein Knebel in Form einer roten Kugel gebunden. Gehalten wird der Knebel von einem Riemen um meinen Kopf. Am schlimmsten ist aber, dass ich meine Augen nicht schliessen kann, weil sich offensichtlich in meinen Augen Haftschalen befinden, die so hoch aufgewoelbt sein muessen, dass meine Augenlider nicht darueber reichen. Deshalb auch der Eindruck eines Fischaugenobjektivs, erkenne ich, einer Panik wieder naeher.
Um meinen Hals ist es feucht, mir wurde ein nasses Halsband umgelegt. Wozu, frage ich mich, als ich es geschafft habe, meine Panik aufs Neue zu bekaempfen. Dann erinnere ich mich, in einem Sachbuch einmal gelesen zu haben, dass manche Indianervoelker Todesurteile dadurch ausfuehrten, dass dem Delinquenten ein nasses Band aus Leder um den Hals gebunden wird. Leder schrumpft stark beim Trocknen, sodass das Opfer dadurch langsam und qualvoll erwuergt wird. Zudem sehe ich wieder die Behauptungen der Zeitung in der Nacht vor mir, wonach die Opfer auf einen Pfosten gebunden tot aufgefunden wurden, erdrosselt mit einem Guertel. Bin ich ein weiteres Opfer des Killers, der den Grossraum Miami heimsucht?Textprobe ‚Sieben ist die Zahl des Todes’
Als ich mich buecke und die ersten Zeitungen in die Hand nehme, faellt mein Blick ploetzlich auf eine der zuunterst liegenden. Darauf ist ein Datum zu sehen, das nur zwei Tage nach der Explosion ist. Zu diesem Zeitpunkt lag ich noch im Krankenhaus und hatte mein Gedaechtnis noch nicht zurueck erlangt. Was mich aber elektrisiert, ist das Foto der Schlagzeile: Es zeigt in Form einer Weitwinkelaufnahme den Ort der Katastrophe, die gewaltigen Schuttberge, verbogenes Metall, zerbrochenes Glas und zertruemmerter Beton. Wer immer die Aufnahme gemacht hat, hat eine Hand fuer die extreme Perspektive. Das Foto zeigt naemlich am unteren Rand, aber im Mittelpunkt des Bildes, ein abgerissenes, grotesk verbogenes Stueck silbernes Autoblech, auf dem noch zwei Buchstaben zu sehen sind: ein großes J und ein kleines e. Dann fehlen zwei Buchstaben, die abgerissen sein muessen, die Befestigungspunkte sind aber noch deutlich zu sehen. Ich denke sofort an den Markennamen Jeep und dann an den silbergrauen Jeep Grand Cherokee, in dem ich den Koffer am Flughafen Boston verstaut hatte.
Mich durchfaehrt sofort ein entsetzlicher Gedanke: Koennte es sein, dass die Bombe in einem Grand Cherokee deponiert war? Koennte es auch sein, dass ich diejenige war, die die Bombe in dem Fahrzeug deponiert hat? Ist meine Familie gestorben, weil ich einen Auftrag ausfuehrte? Entsetzliche Vorstellung, denke ich – mir schwindelt, ich setze mich auf den Boden. In mir arbeitet es: Bin ich auf dem Weg zu einem Schuldkomplex? Fuehle ich mich schuldig an der Sache? Fuehle ich mich so schuldig, weil ich mich zum Zeitpunkt der Explosion von ihnen getrennt hatte? Habe ich deshalb diese mehr als nur absurde Idee?
Ich schuettle den Kopf, aber ich kann den Gedanken daran nicht loswerden. Ich ziehe meinen Mantel noch einmal aus, nehme den untersten Teil des Stapels der Zeitungen, setze mich auf die wieder zugedeckte Couch. Die Zeitung mit dem Foto lege ich auf die andere Seite. Wie besessen, arbeite ich die naechsten Stunden die Zeitungen durch, finde etliche Schlagzeilen zur Explosion, aber keinen Hinweis darauf, ob festgestellt wurde, in welchem Fahrzeug die Bombe lag.