Dr. phil., geb. Most (Tschech. Rep.)
Ausbildung: Musikakademie Sofia (Bulg.), Universität Brno
(Musikwissenschaft - Psychologie, Promotion 1952).
Beruf: Psychotherapeutin, nach Emigration in die Schweiz 1968
Musikpdagogin, Pianistin. Konzerte: Europa, Amerika,
Australien.
Schreibt: B E L L E T R I S T I K : (Lyrik - Märchen - Roman).
Werke: Konfrontation Verlag: "Kompositionen - Gedichte
über Liebe und Musik" (1980, vergriffen);
Tyché Verlag: "Für Dich" (1989), "Blumengespräch"(
1990) , "Die Wunderharfe und andere Märchen" (1991), "Wir
fahren auf die Kanaren"(1994), "Mein Leben" (1997).
Aus dem Buch "Für Dich"
/ Mein Lied, es ist mein Leben, / ein bunter Schmetterling,
/ ein Farbenspiel im Schweben / ist
mein Verlobungsring. // Mein Lied, das ist mein Leben, / ob es so
ewig bleibt, / die Freude mich
zu geben, / ist ein Geschenk der Zeit. // ("Mein Lied")
Aus dem Buch "Die Wunderharfe und andere Märchen"
Die Prinzessin liess einen Wettkampf ausrufen. Sie
verkündete: " Wer ihre Harfe am
schönsten spielt, der soll ihr Mann werden." - Es kamen viele
Freier ins Land. Es meldeten
sich Könige aus fremden Ländern, Millionäre, die
herrliche Brillanten mitbrachten, steinreiche
Kaufleute, Minister.... Alle waren klug und wollten die
wunderschöne Prinzessin zur Frau
haben. Aber was half ihnen Klugheit und Reichtum, wenn sie kein
Gefühl hatten, keinen Sinn
für Musik und Poesie? Sie spielten ohne Seele. ("Die
Wunderharfe")
"Jüngling, ich habe mich entschlossen, dir alles zu geben, was
du wünschst, doch vernichte
nicht mein Leben. Wenn du mich zu deinem Vergnügen
pflückst, hölt meine Blüte nicht lange.
Ich verwelke schnell und dann wirfst du mich weg." ("Die Blume der
Liebe")
"Nein, ich verlasse dich nie", sagten ihre braunen Augen und
schauten mit grosser Hingabe zu
ihrem Herrn auf. "Du sollst es nur wagen", pflegte ihr der Mann
drohend zu sagen. "Oh wehe
dir! - Ich ertappe dich an jedem Ort und schlage dich
tot!" Und um seinen Worten Nachdruck
zu geben, hatte er die Gewohnheit, mit der Peitsche eine Bewegung in
der Luft zu machen, als
ob er seiner Iris die schlimmsten Prügel verabreichen wollte. In
diesen Momenten liess der er-
schrockene Hund seine Ohren höngen und näherte sich, auf
dem Bauch kriechend, seinen
Füssen. Er streckte seine lange Zunge heraus und begann seinem
Herrn die Zehen zu lecken.
("Iris")
Aus dem Roman "Wir fahren auf die Kanaren"
Ein eigenartiger Anblick bot sich uns, wenn die Fähre
erschien, eine Erwartung, die mit viel
Freude verbunden war. Diese Freude war ziemlich ähnlich
derjenigen, die wir empfinden, wenn
uns eine nahestehende Person besucht. Auch die Wehmut kam aber
zwangsläufig dazu,
wenn die Taue von den Bollern gelöst wurden und die Sirene mit
einem dumpfen Ton die
Abfahrt ankündigte. ("Ferry Gomera")
So erfuhren, dass der Hundeführer ein schwedischer Arzt sei.
Er hatte seine Praxis längst
aufgegeben, da er mit den Versuchen, die an den Tieren verübt
wurden, nicht einverstanden
war. Er konnte nicht mit ansehen, wie die Tiere leiden. ("Der
Hundeführer von Los Cristianos")
Ich sah hier die Erde ganz mit Lavagestein bedeckt und hatte den
Eindruck, in einer Mond-
landschaft zu sein. Die Lavaformationen bildeten bizarre Figuren und
Gestalten, die immer
neue Formen annahmen. Diese verliefen teilweise unregelmässig,
ineinander verschlungen,
dann wieder in ruhigen Bahnen, die plötzlich wild geworden, in
tiefen Spalten und Furchen
dahinzogen. ("Die Reise auf Hierro")
Lange sassen wir am Ufer, schauten auf die glitzernde See hinaus und
betrachteten die
Wogen, die in aufsteigender Flut den Strand bespülten.
In dieser bezaubernden Atmosphäre fiel mir plötzlich
ein: Ist unser ganzes Leben nicht eine
grosse Ferienreise, die wir unternehmen, die uns am Anfang lang
erscheint und doch einmal
unweigerlich enden muss? Sollten wir nicht jede Minute bewusst
erleben? ("Der Abschied")
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